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Neuer Versorgungsschlüssel allein schafft keine Ärzte her

Heidelinde Penndorf: Zum Problem des Ärztemangels in Sachsen-Anhalt erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin:

Zum Problem des Ärztemangels in Sachsen-Anhalt erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin:

„Fachärztemangel und zunehmend auch eine drohende Unterversorgung mit Hausärzten im ländlichen Raum sind nicht nur in Fachkreisen seit langem ein Thema. Dass sich Ministerin Kuppe nunmehr dafür einsetzen will, dass dieser Mangel auch Mangel bzw. Unterversorgung genannt werden darf, wird von uns begrüßt. Allerdings ist damit noch kein einziger junger Arzt für Sachsen-Anhalt gewonnen.

Dazu sind ein ganzer Komplex von Maßnahmen und sicher auch grundlegende Änderungen im Gesundheitssystem vonnöten. Das beginnt nach Ansicht der LINKEN mit der Überwindung der sektoralen Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, Abbau von Bürokratie in den Abrechnungssystemen und endet noch lange nicht bei den Einstiegsbedingungen junger Ärzte in den Beruf.

Hier sind neue Strukturen zu entwickeln, die den Berufseinsteigern statt eines riesigen Schuldenhaufens für eine eigene Praxis Entwicklungschancen und gute Bedingungen für die Vereinbarung von Beruf(ung) und Familiengründung z. B. in Ärztehäusern oder anderen Anstellungsverhältnissen bieten.
Dazu zählen auch die Vorschläge von Sozialministerin Kuppe zur Entwicklung von medizinischen Versorgungszentren und vielleicht auch Polikliniken. Auch die Erprobung des Modells mobiler Praxisassistenten – bekannter unter dem Begriff Gemeindeschwester – oder die Gewährung von Umsatzgarantien sind solche Schritte.

Es wird nicht den goldenen Königsweg geben, dieses Problem zu lösen. Aber alle Maßnahmen sollten unter dem Aspekt der öffentlichen Daseinsvorsorge auch bei der Landesentwicklungsplanung berücksichtigt und vor allem von allen Verantwortungsträgern gemeinsam geprüft und umgesetzt werden.“