Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV) erhöht erneut Fahrpreise

Uwe Heft, verkehrspolitischer Sprecher

Erneut erhöhen die Verkehrsunternehmen im MDV pünktlich zum 01.08.2008 die Fahrpreise in Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs.
Trotz vorzuweisender Erfolge des Verkehrsverbundes, besonders im Ringen um mehr Jobtickets, erhalten die Fahrgäste für die neuen Preise keine adäquate Gegenleistung.

Weiterhin werden sowohl Service als auch Verkehrsleistung im öffentlichen Personennahverkehr bei gleichzeitig steigenden Preisen kontinuierlich reduziert. Wieder argumentiert der Verbund mit unstrittigen Veränderungen der Kosten der Verkehrsunternehmen. Besser und dem Image des öffentlichen Personennahverkehrs förderlich wäre, die Preise im öffentlichen Nahverkehr an der Akzeptanz durch die potentiellen Kunden zu messen. Diesmal werden insbesondere Kinder, Schüler und Auszubildende herangezogen. Die Preissteigerungen in diesem Segment sind angesichts der demographischen Entwicklung äußerst kontraproduktiv.

Die Tendenz geht verstärkt zu einer Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs durch die Fahrgäste bei gleichzeitigem Rückzug der öffentlichen Hand, verbunden mit Angebotskürzungen im öffentlichen Personennahverkehr.

Diese Entwicklung widerspricht jeglichen Beteuerungen der Städte, Kreise und Länder zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs.
DIE LINKE fordert dringend, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Wir fordern die Träger des öffentlichen Nahverkehrs ebenso wie die Bundesländer und den Bund selbst auf, den Worten pro ÖPNV endlich Taten folgen zu lassen.
Ein erster Schritt wäre, die Kürzungen der Ausgleichsleistungen für den Schülerverkehr durch das sogenannte "Koch-Steinbrück-Papier" unverzüglich aufzuheben und den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.
Im weiteren sollten sich Städte, Kreise, Land und Bund endlich zu ihrer Pflicht der Mitfinanzierung des ÖPNV bekennen.

Es reicht nicht, von den sogenannten Regionalisierungsmitteln einen Teil für den straßengebundenen ÖPNV zu ungunsten des Schienenpersonennahverkehrs abzuzweigen. Bund, Land und Kommunen müssen endlich eigene Mittel zur Finanzierung des ÖPNV aufwenden. Auch angesichts der aktuellen Debatten zu Klimaschutz und Verkehrsvermeidung fordern wir ein deutlich stärkeres Engagement der öffentlichen Hand im ÖPNV.

Wir fordern ein Ende der Haushaltskonsolidierungen zu Lasten des ÖPNV und die Umlage der externen Kosten im Straßenverkehr auf die Verursacher. Ebenso fordern wir, im MDV endlich den Verbundgedanken umzusetzen und die Fahrscheine in allen Tarifzonen anzuerkennen.