Mahnung und Auftrag – der 1. September ist Antikriegstag
Anlässlich des heutigen Antikriegstags betont Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:
„Vor 85 Jahren begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der II. Weltkrieg. Heute ist der 1. September Antikriegstag in Erinnerung an die über 75 Millionen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben, sowie an die Grausamkeiten von Kriegen weltweit. Er ruft zur Reflexion über die verheerenden Folgen von Militarismus, Nationalismus und Totalitarismus auf.
In der heutigen Zeit gewinnt der Antikriegstag eine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Spannungen und zunehmender Aufrüstung. Die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und in anderen Weltregionen zeigen, wie wichtig das Beharren auf Frieden und Verständigung bleibt.
Die Konflikte und weltweit steigenden Militärausgaben machen besorgt: Wie soll eine verstärkte Aufrüstung zu mehr Sicherheit und Frieden führen? Wir dürfen nicht in eine neue gefährliche Spirale kommen, die nur zu mehr Misstrauen, Spannungen und letztlich auch zu neuen Kriegen führen kann.
Kriege gehen immer mit Aufrüstung und der Militarisierung der Gesellschaft einher. Auch das ist die Lehre aus den Weltkriegen. Heute wird Aufrüstung wieder normalisiert. Die Bundesregierung will neue US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationieren lassen. Sie werden in der Lage sein, Ziele in Russland ohne große Vorwarnzeit zu erreichen. Was der militärischen Abschreckung dienen soll, bedeutet aber eben auch die Möglichkeit, die zerstörerischen Potentiale gegeneinander einzusetzen. Damit erhöht sich ebenso das Risiko einer atomaren Konfrontation.
Statt neue Raketen zu stationieren, sollte die Bundesregierung alles daransetzen, dass wieder ein Abrüstungsvertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (ehemals der INF-Vertrag), in Kraft gesetzt wird. So ließe sich ein neues Wettrüsten stoppen, von dem nur die Rüstungskonzerne profitieren. Der Antikriegstag ist ein Anlass, die Notwendigkeit von Diplomatie, Verhandlungen und internationalen Vereinbarungen zu betonen. Das Sterben in den Kriegen dieser Tage macht diese Mahnung umso dringlicher.“
Magdeburg, 1. September 2024