Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Konsequenter Neubeginn beim Landessportbund dringend geboten

Birke Bull, stellv. Fraktionsvorsitzende

Zur heutigen Diskussion im zuständigen Landtagsausschuss über die Vorgänge im Landessportbund (LSB) und den daraus zu ziehenden politischen Konsequenzen ergibt sich für die Fraktion DIE LINKE folgende Bewertung:

  1. Der unakzeptable Umgang mit Steuermitteln durch den LSB und der damit verbundene Schaden für den Sport in Sachsen-Anhalt lässt zum jetzigen Zeitpunkt scheinbar keine Alternative zur Kündigung der Verträge zwischen dem Land und dem LSB zu. Der LSB kann erst dann wieder mit der Vergabe von Fördermitteln betraut werden, wenn er mit einem völligen personellen und organisatorischen Neuanfang seine Eignung dafür unter Beweis stellt. Dazu zählen der vollständige Rücktritt des bisherigen Präsidiums sowie die Bildung eines Übergangsarbeitsgremiums aus den Vertretern der Kreissportverbände und der Fachverbände sowie die Überarbeitung der Satzung des LSB in eine Richtung, die eine demokratische Willensbildung ermöglicht.
  2. Die zuständige Ministerin Kuppe mag in ihrer Amtszeit vor 2002 Fehler gemacht haben. Trotzdem war sie es, die die heutigen Missstände überhaupt erst aufgedeckt und öffentlich gemacht hat. Ohne diese Aufklärungsarbeit würden die Dinge wahrscheinlich noch heute so laufen wie in den letzten Jahren. Versteckte oder offene Rücktrittsforderungen gegenüber der Ministerin aus der CDU sind deshalb absurd und erwecken umgekehrt den Eindruck, dass diese Fraktion selbst kein Interesse an einem Neuanfang und der Aufklärung der Missstände im LSB hat.
  3. Die Fehlverwendung von öffentlichen Mitteln im Sport wurde dadurch möglich, dass die Politik die Kontrolle der Verwendung der Mittel offensichtlich sehr bereitwillig unterließ, während andere Fördermittelempfänger über jeden Euro Rechenschaft abzulegen haben und permanent von Kürzungen betroffen sind. Diese privilegierte Position des Sports – zumindest auf der Ebene des LSB – deutet auf eine Verquickung von Sport, Politik und Verwaltung hin, die eben eine solche Entwicklung begünstigt hat. Deshalb wird DIE LINKE Vorschläge unterbreiten, um diese Verbindung transparent und nachvollziehbar offen zu legen sowie gegenseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.