Gemeinnützige Tourismusanbieter in Sachsen-Anhalt retten
Zu Medienberichten, nach denen bereits mehrere Jugendherbergen im Land dauerhaft schließen mussten, erklärt der Tourismuspolitische Sprecher Wulf Gallert:
"Der Tourismusbereich war und ist die Branche, die von der Corona-Pandemie am schärfsten betroffen ist. Während jedoch Hotels und Pensionen langsam wieder in den normalen Betrieb hineinwachsen, haben gemeinnützige Ferien- und Freizeitanbieter, wie sie beispielsweise im Jugendherbergsverband oder im Landesverband Kinder- und Jugenderholungszentren (KIEZE) organisiert sind, nach wie vor kaum die Chance aktiv zu werden. Zusätzlich verschärfend kommt bei diesen Einrichtungen hinzu, dass sie aufgrund fehlender Rücklagen infolge ihrer Gemeinnützigkeit nicht in der Lage sind, Verluste über einen längeren Zeitraum auszugleichen. Erste Einrichtungen in diesem Bereich drohen nun endgültig zu schließen.
Oftmals ist es in diesen Einrichtungen besonders schwer, Abstands- und Hygienekonzepte durchzusetzen. Darüber hinaus sind Klassenfahrten flächendeckend abgesagt, ebenso wie viele Gruppenaktivitäten, beispielsweise in Sportvereinen. Aufgrund dieser Situation reichten die normalen Hilfsprogramme der Investitionsbank nicht aus.
Ein Verlust solcher Angebote in Sachsen-Anhalt wäre nicht nur aus tourismuspolitischer, sondern vor allen Dingen aus kinder- und jugendpolitischer Perspektive ein substantieller Verlust für unser Land.
Vor diesem Hintergrund fordert DIE LINKE für gemeinnützige Anbieter touristischer Angebote in Sachsen-Anhalt einen Rettungsfonds verwaltet durch das Sozialministerium mit dem Ziel, die Strukturen in diesem Bereich zu erhalten."
Magdeburg, 6. Juli 2020