Entlastung der Erzieher:innen zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung bleibt aus – Moratorium muss erfolgen
Zur geplanten Anpassung des Kinderfördergesetzes durch die Koalition betont Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt:
„Der vorgelegte Gesetzesentwurf der Koalition ist reine Augenwischerei. Damit wird es nicht eine einzige Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Kitas für die Fachkräfte geben – im Gegenteil. Die von der SPD als „255 zusätzlich Stellen“ suggerierte Verbesserung ist in der Realität sogar eine Stellenreduktion! Im bisherigen Kinderfördergesetz waren 150 zusätzliche Stellen für Kitas mit besonderen Herausforderungen festgeschrieben. Hinzu kommen 118 volle Stellen an Sprachfachkräften, die nun in das Kifög überführt werden sollen, das ergibt zusammen 268 Stellen. Es gehen also ganze 13 Stellen verloren! Dies ist unter den aktuellen Bedingungen ein Skandal. Die SPD will hier zusammen mit dem von ihr geführten Ministerium noch Stellen abbauen.
Eine echte Verbesserung der frühkindlichen Bildung wird nur mit einer deutlichen Verbesserung des Personalschlüssels erfolgen. Diese fordern nicht nur wir als Fraktion, sondern auch zahlreiche Fachkräfte und Eltern. Erst gestern wieder haben sie uns am Rande der Sitzung des Sozialausschusses dazu angesprochen. Die Koalition scheint das aber nicht zu interessieren. Was es aktuell bei sinkenden Kinderzahlen jedoch braucht, ist ein Moratorium. Die weniger werdenden Kinder können eine Chance sein, den Personalschlüssel anzuheben. Jede Fachkraft muss es uns allen wert sein, in der Kita gehalten zu werden. Jedoch fürchten diese zunehmende Stundenkürzungen bis hin zu Kündigungen. Das muss und kann verhindert werden. Deswegen fordert die Linke ein Moratorium zur Sicherung des Personals und in Folge eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels.“
Magdeburg, 5. Dezember 2024