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Doreen Hildebrandt zu TOP 19: Ausbildungsabbrüche in Sachsen-Anhalt reduzieren (zweite Beratung)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vorliegende Beschlussempfehlung bezieht sich auf den Antrag „Ausbildungsabbrüche reduzieren“, den wir vor 2 Jahren und 2 Monaten gestellt haben.

Damit ist er uralt und doch brandaktuell. Das erläutere ich Ihnen an 2 Punkten.

  1. Unter Punkt 3 der Beschlussempfehlung geht es um Berufsorientierung an allen Schulen des Landes. Die Fachleute sind sich einig, dass im Sekundarschulbereich I schon viel getan wird und mit dem Beschluss zur Weiterentwicklung Brafo der richtige Weg beschritten wird. Aber im Sekundarschulbereich II herrscht immer noch Stillstand. Wenn sich die Gymnasien nicht selbst um berufsorientierende Angebote kümmern würden, bliebe es bei einem einzigen 2-wöchigen Praktikum in 12 Jahren Schulzeit. Berufs- und Studienorientierung muss hier im Land endlich verbindlich durchgeführt werden. Mir ist es völlig schleierhaft, warum sich das Bildungsministerium an dieser Stelle so ziert.
  2. Gerade letzten Montag hat der DGB den ersten Ausbildungsreport für Sachsen-Anhalt vorgestellt. 6 der 11 abgefragten Punkte zeigen deutliche Verstöße der Ausbildungsbetriebe gegen Berufsbildungsgesetz oder Handwerksordnung. So machen laut DGB Azubis regelmäßig Überstunden ohne Ausgleich, müssen ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten oder haben gar keinen betrieblichen Ausbildungsplan. Die Betriebe, die ihre Auszubildenden so behandeln, haben offensichtlich immer noch nicht begriffen, woher die Fachkräfte von morgen kommen. Die zuständigen Stellen müssen hier entgegenwirken und bei solchen Verstößen gegen Jugendarbeitsschutzgesetz, BBiG oder HwO den betreffenden Betrieben die Ausbildungsberechtigung entziehen.

Nur so wird es weniger Ausbildungsabbrüche und mehr Fachkräfte geben.

Wir stimmen der Beschlussempfehlung selbstverständlich zu und danken denen, die in den Ausschüssen konstruktiv mitgewirkt haben.

Vielen Dank.