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Corona ist keine Begründung für alles – Menschen mit Behinderung auf dem Weg (zurück) in den Arbeitsmarkt unterstützen

Dass Menschen mit Behinderungen tagtäglich vor großen Aufgaben und Hürden stehen müssen, ist dem Verschlafen der Politik der Regierungsparteien bei den Themen Inklusion und Barrierefreiheit zuzuschreiben. Einmal mehr zeigt das im November erschienene Inklusionsbarometer zur Situation der Beschäftigung für Menschen mit Behinderung ein erschreckendes Zustandsbild. Dazu betont Nicole Anger, Sprecherin für Politik für Menschen mit Beeinträchtigung der Fraktion DIE LINKE:

„Die Konditionen auf den Arbeitsmärkten für Menschen ohne und Menschen mit Behinderung sind nicht nur zutiefst verschieden, sondern auch hochgradig unfair. Arbeitgeber:innen können sich seit Jahren um Inklusion drücken und zahlen lieber eine Ausgleichsabgabe. Allein das ist eine Farce. In Sachsen-Anhalt kaufen sich so, laut der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, zwei von drei Unternehmen von Inklusion frei.

Wenngleich Sachsen-Anhalt im Ländervergleich nur geringe Steigerungen der Arbeitslosenzahlen infolge der Pandemie aufzeigt, ist unser Land dennoch bundesweites Schlusslicht bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Mitunter korreliert die gehemmte Anstellung der Menschen auch mit Folgen der Corona-Pandemie. Es zeigt sich aber ein weiteres Ungleichheitsgefälle: Menschen mit Schwerbehinderung sind im Schnitt länger arbeitslos als Menschen ohne Behinderung.

Das zeigt leider, dass Menschen mit Behinderung nach wie vor gegen Vorurteile, Berührungsängste und Ablehnung ankämpfen müssen. Es braucht daher eine landesweite Inklusionskampagne, mithilfe derer die Menschen mit Behinderung selbst, aber auch die Unternehmen, erreicht und unterstützt werden. Es braucht eine Erneuerung des Arbeitsmarktprogramms, das Inklusion auch in wirtschaftlichen Schieflagen oder Pandemien konsequent verfolgt!  Es ist Zeit für verpflichtende Rahmenvorgaben für Sicherung und Ausbau des Arbeitsplatzangebots, die Förderung der Ausbildung von Inklusionshelfer:innen sowie für gute Löhne für alle Menschen!“

 

Magdeburg, 8. Dezember 2021