Angriff auf Simon-Rau-Zentrum Weißenfels – Landesregierung muss handeln
Zum Angriff auf das in Weißenfels befindliche Simon-Rau-Zentrum, welches sich der Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde in Weißenfels widmet, betont Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:
„Nach den bundesweiten Schlagzeilen um die gewaltvoll herausgerissenen Stolpersteine in Zeitz, gibt es weitere Gewalttaten gegen jüdische Erinnerungsorte im Burgenlandkreis. Der in der Nacht erfolgte Angriff mit Steinen auf das Simon-Rau-Zentrum in Weißenfels ist zu verurteilen. Am Jahrestag des antisemitischen Anschlags in Halle wird deutlich, dass Sachsen-Anhalt ein erhebliches Problem mit Antisemitismus und Rassismus hat. Wenn Ministerpräsident Haseloff beim heutigen Gedenken in Halle betont, dass Antisemitismus nicht hingenommen werden darf, dann steht die Frage im Raum, ob er genug dafür unternimmt, dass alle Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, in Sachsen-Anhalt sicher leben können. Die Reden und das Handeln des Ministerpräsidenten zeigen gravierende Differenzen.“
Eric Stehr, linker Stadtrat in Weißenfels, betont außerdem:
„Als Weißenfelser Linke verurteilen wir beide Angriffe mit allergrößter Deutlichkeit und fordern zum Handeln auf! Diese Vorfälle zeugen nicht nur von Geschichtsvergessenheit, sondern von bewusster Leugnung der Geschichte und der Morde an Millionen an Jüdinnen und Juden und anderen Minderheiten. Was es jetzt braucht, ist ungebrochene Solidarität mit den Betroffenen und mehr lokale Initiativen gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir danken der Zeitzer Initiative Stolpersteine und dem Weißenfelser Simon-Rau-Zentrum für ihre unermüdliche Arbeit im Bereich der Geschichtsaufarbeitung, Bildungsarbeit und dem Kampf gegen Antisemitismus! Es zeigt sich erneut, dass der Burgenlandkreis ein Problem mit antisemitischen und rassistischen Strukturen hat.“
Magdeburg, 9. Oktober 2024