4-Tage-Woche bringt keine Verbesserung an Schulen
Nach aktuellen Berichten schlägt das Bildungsministerium den Schulen im Land eine 4-Tage-Woche vor. Diese Pläne kommentiert Thomas Lippmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
„Die 4-Tage-Woche ist ein Ausdruck der Hilflosigkeit und mangelnden Ideen von Bildungsministerin Eva Feußner gegen den Lehrkräftemangel im Land. Weil immer mehr Schulen in der Lehrkräfteversorgung weit unter die Marken von 90 oder inzwischen sogar unter 80 Prozent rutschen, treiben die Vorschläge des Bildungsministerium nun sehr eigenartige Blüten. Die Schulpflicht soll ausgehebelt werden und die Schüler*innen an einem Tag in der Woche sich selbst überlassen bleiben. Da sollen sie dann entweder in den sogenannten Distanzunterricht gehen oder ein Praktikum machen oder einfach nur Chillen. Was die Schüler*innen an diesem fünften Tag außerhalb der Schule tatsächlich lernen und wer sie dabei betreut, bleibt völlig unklar.
Mein Antrag, die Lücken in der Stundentafel durch die Angebote von privaten Bildungsträgern zu füllen und durch diese u. a. für die 8. und 9. Klassen einen guten, berufspraktischen Unterricht zu organisieren, wurde von Bildungsministerin Feußner und den Koalitionsfraktionen schlicht abgelehnt, denn das kostet Anstrengung und Geld. Die Kinder und Jugendlichen jetzt ohne konkretes Bildungsangebot einfach zu Hause zu lassen, ist dagegen keine Lösung. Eine 4-Tage-Woche ist für Eltern und Erziehungsberechtige keine zumutbare Alternative, denn diese müssen weiterhin in Vollzeit 40 Stunden in der Woche arbeiten. Das alles ist ein Sinnbild für das hilflose Rudern gegen den Lehrkräftemangel!“
Magdeburg, 8. Juli 2022