Nicole Anger zu TOP 3: 2-G-Regel untersagen, gesellschaftliche Spaltung verhindern
Sehr geehrte Damen und Herren,
“2-G-Regel untersagen, gesellschaftliche Spaltung verhindern” - schon die Überschrift des Antrags beinhaltet vom Antragsteller bewusst platzierte Fake News!!
- Es gibt keine Pflicht zur 2-G-Regel! Es ist eine Kann-Regel, ein 2-G-Zugangsmodell, also eine Möglichkeit, die man anwenden kann, aber nicht muss. Es ist also augenscheinlich, dass ebenso wie die AfD mit stetiger Verbreitung der Falschbehauptungen zur Impfpflicht um die Ecke kommen, es nun mit einer 2-G-Pflicht versucht!
- Gesellschaftliche Spaltung verhindern - mir ist vollständig neu, dass sich die AfD von ihrer spalterischen Linie gelöst hat und nun auf solidarischen Zusammenhalt aller setzt!
Dass das nicht der Fall ist, machen der Antrag und seine Begründung sehr deutlich.
Der antragstellenden Fraktion geht es eben nicht um die Solidargemeinschaft.
Nicht die Menschen, die wir am meisten schützen müssen, sind im Fokus. Allein deswegen muss ein solcher Antrag abgelehnt werden.
Ich kann für meine Fraktion nur feststellen, dass ein Großteil der Menschen dank der wissenschaftlichen Forschungen und Erhebungen weiß, dass Impfungen schützen. Vordergründig schützt man sich selbst, aber eben auch ALLE, die das bisher nicht können. Das zeigen die aktuellen Zahlen des RKI (6. Covimo Studie) und die Botschaft ist klar: Die Mehrheit der Einwohner:innen dieses Landes hat die Bedeutung der Impfung für die Bekämpfung der Pandemie erkannt!
Und jede Wette, auch in der antragstellenden Fraktion gibt es bereits Geimpfte - a la Meuthen und Gauland. Denn auch AfDler:innen wissen um das Risiko eines schweren Verlaufs einer Coronainfektion. Umso infamer ist es, den Menschen immer wieder mit Fake News zu begegnen, Angst zu schüren und doch selbst das Impfen zum eigenen Schutz zu beanspruchen.
Was es braucht, ist weiterhin und mehr Aufklärung und Informationen zu Impfungen!
Was es braucht, ist eine gesellschaftliche Solidarität, dass sich die impfen, die sich impfen lassen können. Denn nur so können wir uns gegenseitig schützen.
Momentan schützen wir vor allem die,
- die jünger als 12 Jahre sind, oder
- die, die noch nicht volljährig sind, aber deren Eltern ob einer Impfentscheidung für ihre Kinder unsicher sind, oder
- die, die Vorerkrankungen haben und deswegen keine Corona-Impfung bekommen können.
- Aber wir schützen auch die, die eine Impfung ablehnen.
Was es auch braucht, ist eine Stärkung unseres Gesundheitssystems. Der Abbau von Betten in den Krankenhäusern muss gestoppt werden, ebenso wie die Schließung von Kliniken. Das Personal braucht Wertschätzung und Anerkennung jenseits von Applaus und 5-Euro-Gutscheinen.
Und was es auch braucht: bundesweit einheitliche Regeln, die es uns allen erleichtern, gemeinsam gegen die Pandemie anzukämpfen. Für die Menschen in unserem Bundesland aber auch in allen anderen ist es nämlich höchst verwirrend, dass es in jedem Bundesland eigene, abweichende Verordnungen; Schutzkonzepte und Verfahren gibt.
Und genau dafür werden meine Fraktion und ich weiterhin streiten. Danke.