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Hendrik Lange zu TOP 20: Zahnärztliche und kieferorthopädische Versorgung in den Landkreisen sicherstellen

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem heutigen Antrag begebe ich mich in die Tradition derjenigen, die für unsere Landtagsfraktionen immer wieder auf einen Mangel an Fachkräften in naher Zukunft hingewiesen haben. Seien es LehrerInnen, PolizistInnen oder eben wie in diesem Fall die ZahnärztInnen und KieferorthopädInnen. DIE LINKE bleibt der verlässliche Mahner. So ziemlich vor 2 Jahren habe ich auf die dramatische Entwicklung bei der zahnärztlichen und Kieferorthopädischen Versorgung hingewiesen. Eindringlich, mit Zahlen und harten Fakten belegt. Aber bis auf einen Bericht hat sich im Land wenig getan, was mit dem Handeln der Landesregierung zu tun gehabt hätte.


Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem Bericht in der (VS) und pünktlich vor den Haushaltsverhandlungen hat meine Fraktion erneut einen Antrag in den Landtag eingebracht, die Zahl der Studienplätze in Halle um mindestens die Hälfte zu erhöhen. Denn dem Bericht der Kassenzahnärztlichen Vereinigung zu folge gehen über die Hälfte der derzeit praktizierenden ZahnärztInnen bis 2030 in den Ruhestand. Das sind immerhin 800 Personen. Es droht eine extreme Unterversorgung, insbesondere im ländlichen Raum. Aber selbst in Magdeburg droht mit einer Versorgungprognose von 52% der Mangel. Da sollten die zukünftigen Intel-MitarbeiterInnen bloß keine Zahnschmerzen bekommen…
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

das ist alles andere als lustig. Denn wie bei LehrerInnen und PolizistInnen ist diese Situation vermeidbar, wenn schnell gehandelt wird. Leider sind schon wieder 2 Jahre des NichtsTuns ins Land gegangen. Wir könnten schonmal 40 Zahnärztinnen mehr haben, wenn unser Vorschlag umgesetzt worden wäre. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Ich bin auch froh, dass die KZÄV selbst initiativ ist. Sowohl die Unterstützung hin zur Selbstständigkeit aber auch die Ausbildung von ZahnärztInnen in Ungarn sind da ein Beispiel. Ich selbst finde es ja beschämend für das Land, dass wir nicht hier die Studienkapazität schaffen. Aber das ficht die CDU geführten Landesregierungen noch nie an.
Und ich habe 2020 etwas zu den Lebensbedingungen im ländlichen Raum als weiche Standortfaktoren gesagt. Und hier zitiere ich mal einen Zahnarzt, der mich heute Morgen angeschrieben hat: …

Er ist übrigens ein Freund der FDP.
Wenn jedoch eines die letzten 2 Jahre gezeigt hat, dann dass Geld da ist, wenn man Maßnahmen für unabdingbar hält. Herr Robra hat berichtet, dass die Erhöhung der Ausbildungskapazität jährlich 4 Mio. Euro kostet. Und die Einrichtung der Ausbildungsplätze müsse noch geprüft werden. Ich frage Sie heute sehr geehrte Damen und Herren der Koalition:

Wieviel ist Ihnen die Versorgung der Bevölkerung in unserem Bundesland wert? Wenn der Altmarkkreis Salzwedel zukünftig nur noch zu 55%, Die Börde mit 34% oder das Jerichower Land zu 26% versorgt werden, dass treibt einem das doch um Oder NICH?!
Und deswegen lassen Sie uns Handeln.

Und dann noch zu Alternativantrag der AfD. Zu Ihren Anträgen habe ich ja schon was prinzipiell gesagt. Aber der gefällt mir. Die AfD sagt sich: Naja die hälfte mehr an Studienkapazität ist gut, aber wir teilen die mal auf und fordert 25% mehr an beiden Uniklinika. Also 10 Plätze mehr in Halle. Und in Magdeburg? Da gibt es keine Zahnmedizin und 25% von 0 bleibt? Richtig Null…
Oder soll eine Zahnmedizin in Magdeburg errichtet werden. Das wird dann aber richtig teuer.
Nunja sie meine da wohl die Medizinischen Studienplätze. Das sollten wir aber wirklich gesondert beraten.
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

lassen Sie uns bitte nicht noch weiter warten. Sie alle wissen doch, wie das ausgeht und am Ende will es wieder niemand gewesen sein. Darum lassen Sie uns die Studienplätze schaffen und mit der KZÄV und deren PartnerInnen flankierende Maßnahmen schaffen, damit die Versorgungslücke nicht größer wird. Die Menschen in unserem Land und ihre Gesundheit sind es uns wert.