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Hendrik Lange zu TOP 14: »Jagdrecht für Wölfe umsetzen«

Sehr geehrte Damen und Herren,

ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, nach den letzten Tagesordnungspunkten und in der derzeitigen Weltpolitischen Lage eine Debatte über Fischtreppen oder Wölfe zu führen. Insbesondere bei Anträgen, die locker hätten Selbstbefassungen sein können. Oder einfache Anfragen. Aber gut…
Die AfD will mal wieder den Wolf abschießen und möchte sich als Schutzpatron der Schafhalter aufspielen. Schon in der letzten Legislatur haben wir darüber gesprochen, welche Auswirkungen das hat. Und es ist weiterhin klar, dass der Wolf zu den streng geschützten Arten in Deutschland gehört. Wie sich die Population entwickelt und ob es einen stabilen Erhaltungszustand gibt, das wird nicht politisch oder nach irgendeinem Gefühl entschieden. Es ist einzig und allein eine wissenschaftliche Beurteilung.


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Großprädatoren wie der Wolf sind ursprünglich heimisch in unserem Land. Und ich habe es einmal hier als Kompliment der Natur an unseren Artenschutz bezeichnet, dass sich der Wolf wieder angesiedelt hat. Dass die AfD einer heimischen Tierart den Kampf angesagt hat, das nehme ich zur Kenntnis. Aber dass jetzt der Landtag politisch entscheiden soll, dass ein bestimmter Wolf abgeschossen werden soll, das ist schon ein Hohn.


Sehr geehrte Damen und Herren,
Ja, wir nehmen natürlich wahr, dass sich der Aufwand für Weidetierhalter erhöht hat. Und ich kann sehr gut mitfühlen, wie sich Tierhalter fühlen, wenn der Wolf ein Tier gerissen hat. Und deswegen stehen wir zu dem Dreiklang Beraten, Schützen, Entschädigen. Und ja, es müssen die Entschädigungsleistungen dem tatsächlichen Verlust entsprechen.

Aber: Die Aufnahme ins Jagdrecht und eine ganzjährige Schonzeit sind doch Symbolpolitik. Zumal eine etwaige falsche Bejagung sich auch kontraproduktiv auf eine Bestandsminimierung auswirkt.
Und darum: Der Wolf ist hier heimisch und soll es auch bleiben. Den Schaden, den er anrichten kann, der soll entschädigt werden. Und die Menschen brauchen Aufklärung, wie sie gefahrlos mit dem Wolf leben können.
 

Den Antrag lehnen wir ab.