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Gudrun Tiedge zu TOP 01: Entwurf eines Gesetzes zur Vorsorge gegen die von Hunden ausgehenden Gefahren

Seit dem Sommer 2006 wird in diesem Parlament über ein Hundegesetz verbissen gestritten. Es gab wahrlich in der gesamten Geschichte des Landtages kein anderes Einzelthema, zu dem sich die Landesregierung sowie sich zwei - noch dazu in einer Koalition verbundene - Fraktionen so heftig und konträr auseinander setzten.

Und vor der Opposition stand die Frage der Positionierung – frei nach dem Sprichwort:
„Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt und gleichzeitig bellt, welchem Ende soll man dann Glauben schenken?

Eine Vielzahl von Anhörungen und Ausschussberatungen erfolgten. Viele Sachverständige, Tierschützer, Tierärzte u.a. meldeten sich zu Wort und äußerten sehr deutlich ihre Kritik an diesem Gesetzesvorhaben. Aber das kam lauten Rufen in die Wüste gleich.

Selbst in der letzten Beratung des Innenausschusses musste festgestellt werden, dass immer noch Änderungen notwendig waren, so z.B. hinsichtlich des beabsichtigten Wesenstests für Blindenhunde.

Heute muss ausdrücklich konstatiert werden, es hat alles nichts gebracht. Kaum einer der Kritikpunkte wurde aufgegriffen und fand seinen Niederschlag in entsprechenden Gesetzesänderungen. Welche Ignoranz gegenüber den Anzuhörenden!

Das Gesetz war und ist schlecht und vor allem überflüssig. Aus diesem Grund fällt es mir heute äußerst schwer, ernsthaft dieses Thema abschließend zu beleuchten.

Aus diesem Grund möchte ich folgendes Gedicht eines unbekannten Poeten vortragen:

„Am ersten Tag der Schöpfung schuf Gott den Hund. (Bemerkung; .....nicht den gefährlichen Hund)

Am zweiten Tag wurde der Mensch erschaffen, damit er dem Hunde diene.

Am dritten Tag erschuf Gott alle anderen Tiere, damit sie dem Hund als mögliches Futter zur Verfügung stünden.

Am vierten Tag erschuf Gott die ehrliche Arbeit, so dass der Mensch zum Wohle des Hundes schaffen möge.

Am fünften Tag erschuf Gott den Tennisball, so dass der Hund ihn holen kann oder auch nicht.

Am sechsten Tag wurde dann die Veterinärwissenschaft geschaffen, um den Hund gesund und den Menschen arm zu halten.

Am siebten Tag versuchte Gott zu ruhen, aber er musste mit dem Hund Gassi gehen.“

An dieser Stelle ist das Gedicht eigentlich zu Ende. Schließlich hat die Woche auch nur sieben Tage. Gestatten sie mir aber, dass ich das Gedicht aus meiner Sicht vervollständige:

Am achten Tag erschufen CDU und SPD im Land Sachsen-Anhalt ein Gesetz, was eigentlich den Menschen vor gefährlichen Hunden schützen solle.

Aber neben den Glaubensfragen - guter Hund, böser Hund - spielt jetzt auch das liebe Geld eine erhebliche Rolle. Und Gott würde sich folgende Frage stellen: Wozu habe ich mir sieben Tage lang solche Mühe gegeben, in dem nun all das, was seit Jahrhunderten zwischen Mensch und Hund ohne Gesetz funktioniert, jetzt bürokratisiert, verkompliziert und in einen gesetzlichen Rahmen gepresst wird?

In diesem Sinne: Wir lehnen das Gesetz ab.