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Solidarität mit der islamischen Gemeinde – Bedrohung ernst nehmen – Betroffene schützen

Gestern informierte der Zentralrat der Muslime in Deutschland darüber, dass am gestrigen Sonntag in Halle mehrfach, u. a. während des Mittagsgebetes, auf Gläubige vor der Moschee in Halle-Neustadt geschossen wurde. Dazu erklären der religionspolitische Sprecher und die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert und Henriette Quade:

„Wir sind entsetzt über die Schüsse auf die Gläubigen. Es ist nicht das erste Mal, dass die islamische Gemeinde in Halle Ziel von solchen Attacken wird. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach Schüsse auf Moschee und Gläubige. Nach den Angaben der Gemeinde ist dies das dritte Mal innerhalb von sechs Jahren. Dass Menschen vor der Moschee unmittelbar ins Visier des oder der Täter(s) genommen werden konnten, hatte in der Vergangenheit auch damit zu tun, dass die Moschee für die Zahl der Gläubigen zu klein ist und sie zum Teil vor der Moschee beten mussten. Immer wieder hat die Gemeinde auf dieses Problem, insbesondere unter dem Sicherheitsaspekt, hingewiesen. Immer wieder stand die Gemeinde im Fokus rechter und rassistischer Mobilisierungen.“

„Die Gemeinde braucht endlich Unterstützung und die nötige Sensibilität der Landesregierung. Auch nach dem Anschlag von Halle wird antimuslimischer Rassismus zu oft nicht klar benannt. Die Sicherheit der islamischen Gemeinden muss endlich größere Priorität bekommen.“, so Wulf Gallert.

Henriette Quade betont: „Wir sind froh, dass keine Personen verletzt wurden und ein Tatverdächtiger schnell gefasst werden konnte. Jetzt kommt es darauf an, dass die Tat nicht als Bagatelle durchgeht, die Motivation ermittelt und klar benannt wird, die Gemeinde die Unterstützung bekommt, die sie braucht und geschützt wird. Dass Gläubige aus Kapazitätsgründen gezwungen sind, außerhalb der Gebetsräume zu beten, ist unwürdig – hier stehen Land und Stadt in der Pflicht, endlich gemeinsam mit der islamischen Gemeinde eine Lösung zu finden. Auch hier zeigt sich, wie problematisch es ist, dass es kein etabliertes und tragfähiges Dialogforum zwischen Landesregierung und islamischen Gemeinden im Land gibt.“

 

Magdeburg, 24. Januar 2022