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Nicht nur Schulen, sondern Perspektiven öffnen!

Am 1. März sollen in Sachsen-Anhalt die Schulen schrittweise wieder öffnen, sofern die 7-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten stabil unter 200 Neuinfektionen liegt. Das ist derzeit mit Ausnahme des Burgenlandkreises überall im Land der Fall. Zum Restart der Schulen erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„Schulöffnung kann und darf nicht bedeuten, einfach wieder so weiterzumachen, wie vor dem Lockdown. Von den Lernrückständen und psychischen Belastungen sind die Schüler*innen nach zehn Wochen ohne Schulbesuch extrem unterschiedlich betroffen. Die Schulen müssen sich jetzt unbedingt die Zeit nehmen, um diese Situation zu analysieren. Den Stoff mit Macht durchzupeitschen, um verlorene Zeit wieder aufzuholen und Bulimie-Lernen, um Arbeiten zu schreiben und Noten zu geben, sind Gift für die Psyche und den Lernerfolg der meisten Schüler*innen.

Die Kinder und Jugendlichen und ihr individueller Lernrhythmus müssen für die kommenden Monate im Zentrum aller Bemühungen stehen. Dafür brauchen sie in ganz unterschiedlicher Weise die Unterstützung durch die Schulen. Das geht am besten durch individuelle Lernpläne und – mit Ausnahme der Abschlussklassen – durch den weitgehenden Verzicht auf Noten und Zeugnisse in diesem Schuljahr. Lernen ist jetzt wichtig, nicht prüfen! Rückmeldungen an die Schüler*innen und die Eltern über den Lernstand und den Lernfortschritt sind in anderer Form möglich und sinnvoll.

Die Unterrichtsforschung weist schon lange darauf hin, dass das Paar-Lernen die effektivste Form der Entwicklung von Kenntnissen und Kompetenzen ist. Das ist das pädagogische und soziale Gebot der Stunde – dass gerade jetzt diejenigen, die besser durch das Homeschooling gekommen sind, jenen helfen, die größere Probleme und schlechtere Bedingungen hatten. Hier könnte angesichts der schwierigen Lage der größte Gewinn für alle entstehen.

Darüber hinaus sind wir es den Schüler*innen schuldig, auch über das Lernangebot in der Schule hinaus, alle Möglichkeiten zu nutzen, um zusätzliche Lernhilfen anzubieten – sei es am Nachmittag oder in den Ferien. Hierzu hat die Fraktion DIE LINKE für die kommende Landtagssitzung bereits beantragt, zusätzliche Lernangebote durch die Schulen und das Land intensiv organisatorisch und finanziell zu unterstützen. Dafür müssen, neben den vorhandenen privaten Angeboten, weitere geeignete Personen gewonnen werden, um z. B. in Sommercamps Lernhilfen zu organisieren, die auch mit Entspannung, Hobby und Freizeit verbunden werden sollen.“

 

Magdeburg, 23. Februar 2021