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Kerstin Eisenreich zu TOP 18: Schutz der Moore aktiv umsetzen!

Dass eine Partei, die den menschengemachten Klimawandel immer noch leugnet und sämtliche Maßnahmen gegen den Klimawandel ablehnt – wie heute hier in der aktuellen Debatte erlebt – einen Antrag zum Schutz der Moore und Klimaschutz durch Moore einbringt, ist unglaubwürdig.

Und die von der AfD im Antrag gemachten Vorschläge sind bei weitem nicht ausreichend: Moorschutz muss viel umfangreicher passieren. Dazu gehören unter anderem die Wiedervernässung und Revitalisierung von Mooren. Das ist sehr aufwendig, da viele Moorflächen durch den Eingriff der Menschen verloren gegangen sind, aber dringend erforderlich. Denn Moore sind großartige CO2-Speicher, da die Torfmoose über Jahrhunderte wachsen und die abgestorbenen Teile das aufgenommene CO2 speichern. Immerhin doppelt so viel wie Wälder.

Doch der Schutz von Mooren bedeutet nicht automatisch, dass eine Nutzung ausgeschlossen ist. Sogenannte Paludikulturen sind ein gutes Beispiel für die schonende Nutzung von Moorflächen. So kann zum Beispiel Schilf angebaut werden, dass dann als Baustoff oder zur Biogasverwertung eingesetzt werden kann. Außerdem kann man Torfmoose züchten und diese dann als nachhaltigen Ersatz für den Profigartenbau nutzen.

Ausgeschlossen und nicht akzeptabel ist jedoch der Torfabbau, um Blumen- und Gartenerde aufzulockern. Dazu stehen mittlerweile andere Methoden zur Verfügung. Doch immer noch landet ein großer Teil des in Europa abgebauten Torfes in unserer Blumenerde und Kultursubstraten. Allein Hobbygärtner*innen bringen jährlich 2,3 Mio. Kubikmeter Torf aus. Wie großflächiger Raubbau durch industriellen Torfabbau passiert, habe ich selbst in den baltischen Staaten gesehen.

Wenn wir unsere Moore – nicht nur in Sachsen-Anhalt – schützen wollen, muss sich das dringend ändern. Dazu hat auch das Land in seinen landeseigenen Betrieben eine Vorbildfunktion und muss darauf achten, dass nur noch torffreie Erden eingesetzt werden. Aber auch generell ist es an der Zeit, dass nur noch torffreie Erden in den Handel kommen. Das müssen wir auch in Sachsen-Anhalt angehen.

Leider gehen die Alternativanträge der Koalitionsfraktionen und von Bündnis90/Grüne darauf nicht ein.

Eine regelmäßige Berichterstattung der Arbeitsgruppe Moorschutz im Fachausschuss (Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt) wäre daher auch ein wichtiger Schritt, um den Prozess aktiv zu begleiten.