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„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Insel, 08.06.2012

Gemeinsam mit Abgeordneten aller Fraktionen des Landtages zeigte DIE LINKE Gesicht in Insel.

Zumindest das: Eine Demonstration der rechtsextremen NPD war vom Oberverwaltungsgericht Magdeburg verboten worden. Was blieb von diesem Abend in Insel war ein deutliches Zeichen für die Achtung der Grund- und Menschenrechte aber auch Nachdenklichkeit. Verbunden mit der Erkenntnis, dass gerade die Einwohner der kleinen Altmarkgemeinde, die seit Monaten am lautesten die Integration der zwei Männer im Dorf verweigern, schlichtweg keine Bereitschaft für einen Dialog der Vernunft zeigten.

Abgeordnete aller Fraktionen des Landtags von Sachsen-Anhalt hatten sich auf den Weg nach Insel gemacht, um zu unterstreichen, was niemals angezweifelt werden darf. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ war auf einem großen Transparent zu lesen, das die Mitglieder des Parlaments vor dem Gemeindehaus des Ortes entrollt hatten. „Wir sind heute hier in Insel versammelt, weil wir eine große gesellschaftliche Aufgabe, die Reintegration straffällig gewordener Mitbürger in die Gesellschaft, noch nicht bewältigt haben“, so Landtagspräsident Detlef Gürth während seiner Ansprache.

Dass sie sich der Präsenz der Landespolitik demonstrativ verweigerten, müssen Insels Bürgermeister von Bismarck und die Mitglieder der Bürgerinitiative gegen den Verbleib der beiden Männer in der Gemeinde in erster Linie mit sich selbst ausmachen. Mag sein, dass das Zeichen seitens des Parlaments früher hätte kommen müssen, bleibt aber auch die Frage, ob man in einer Mischung aus Angst, Vorurteilen und dem festen Willen, die beiden Männer zu vertreiben, überhaupt je an einer menschenwürdigen Lösung des seit Monaten schwelenden Konflikts interessiert war. „Für uns war es letztlich wichtig, symbolisch die Menschen vor Ort zu unterstützen, die sich mit den Vertreibungskampagnen nicht einverstanden erklären und etwas dagegen tun“, meinte der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Wulf Gallert. Respekt und Achtung gilt denen, die sich für die Männer und gegen die Instrumentalisierung des Konflikts durch Neonazis zur Wehr setzen. Die gibt es eben auch in Insel sowie in der Region, so engagiert sich Hans-Jochen Tschiche dort seit Langem.

Die Stimmungen, die die Parlamentarier nach ihrer Kundgebung und einer Andacht in der Gemeindekirche in individuellen Gesprächen sammelten, blieben sicherlich gemischt. Eine Szene mag die Zerrissenheit des Dorfes illustrieren, sie spielte sich ab, als einer der Busse der Landtagsabgeordneten wieder Richtung Magdeburg starten wollte. Eine Bewohnerin des Ortes stieg zu, sprach ihren Dank aus und ihren Wunsch, dass sich die Landespolitik weiter für einen menschenwürdigen Umgang mit den ehemaligen Straftätern in Insel einsetzen möge. Zur selben Zeit war die Bürgerinititiative, die die Männer nicht dulden will, auf Einladung des Ortsbürgermeisters Alexander von Bismarck auf dessen Schloss versammelt.

Fraglich bleibt, warum Ministerpräsident Reiner Haseloff zwar vor Ort war aber offizielle Worte nur für die Mikrofone der Journalisten fand. Für Irritationen sorgte sicherlich auch die Aktion von Innenminister Holger Stahlknecht, der ein von Jugendlichen entrolltes Transparent während der Kundgebung vor dem Inseler Gemeindehaus durch die Polizei entfernen ließ. Auf dem Plakat wurden er und Bürgermeister Bismarck für die Vertreibungskampagne mitverantwortlich gemacht. Über die Aussage des Transparents konnte man sicherlich geteilter Meinung sein. Das Vorgehen auf Anordnung Stahlknechts, durch das die Jugendlichen samt Transparent schließlich an den Rand der Kundgebung gedrängt wurden, blieb eindeutig überzogen. „Den Charakter der Veranstaltung hat die Aktion letztlich mehr in Frage gestellt, als es das Plakat je hätte tun können“, meinte Wulf Gallert. Bleibt aber auch darüber nachzudenken, was das Transparent gebracht hat, wenn es etwa Pfarrer Rockstroh während der Andacht zum Anlass nimmt, eine pauschale Opferrolle der Dorfgemeinschaft zu proklamieren, statt deren Wirken in den letzten Monaten kritisch zu hinterfragen.

km

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